Montag, 17. Oktober 2016

Rezension: New York Diaries - Claire von Ally Taylor

Ein großes Dankeschön an den Droemer Knaur Verlag und Lovelybooks zur Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

  • Broschiert: 320 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (4. Oktober 2016)
  • Sprache: Deutsch

Gut für zwischendurch - zuerst mal etwas zum Inhalt:

Inhalt:

Im Herzen von New York City steht das Knights Building, ein ziemlich abgelebtes Wohnhaus. Etwas schäbig und daher nicht ganz so teuer, ist es perfekt für Frauen, die frisch in die Stadt gekommen sind, um ihre Träume zu jagen oder vor ihrer Vergangenheit zu fliehen. Weg vom College oder der Universität, weg von der Familie, weg von der alten Liebe, die nicht gehalten hat ... bereit für alles, was jetzt kommt. Auch Foodkritikerin Claire Gershwin kommt als Suchende in die aufregendste Stadt der Welt. Innerhalb kürzester Zeit hat sich ihr Status von „in einer Beziehung, lebt in London und hat einen tollen Job“ zu „Single, arbeits- und obdachlos“ geändert. Claire ist viel zu pleite, um sich ein eigenes Appartement leisten zu können, deswegen zieht sie kurzerhand in den begehbaren Kleiderschrank ihrer Freundin June, die im Knights Building wohnt. Doch werden sich hier ihr Träume und Hoffnungen erfüllen? 

Eigene Meinung:

Wie immer geht es am Anfang meiner Rezension um das Cover und die Aufmachung des Buches. New York Diaries hat meiner Meinung nach eine wunderschöne Aufmachung, das Cover ist schön schlicht und genau das gefällt mir daran so gut. Die Klappbroschüre finde ich sehr toll gestaltet, da vorne eine Playlist enthalten ist, welche nicht nur für die Ohren schön anzuhören, sondern auch für das Auge wunderbar anzusehen ist.

Der Schreibstil von Ally Taylor bzw. Anne Freytag ist flüssig, leicht und sehr humorvoll, deswegen fließen die Worte nur so an einem vorbei. Ihre Art zu schreiben und vor allem zu beschreiben, haben das Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht.
Am Anfang der Geschichte lernt man erst mal Claire und ihre Familie kennen, man erkennt schnell warum sie lieber in den Kleiderschrank ihrer Freundin zieht, als in ihr altes Kinderzimmer. Vor allem ihre Mutter macht es einem sehr schwer sie zu mögen. June, Claires beste Freundin, gefiel mir sehr gut, auch wenn die beiden sich schon länger nicht mehr gesehen haben, sind sie dennoch immer in Kontakt geblieben und haben sich gegenseitig unterstützt, dies hat mir äußerst gut gefallen. Die Freundschaft zu Danny, ihrem früheren besten Freund, hat leider nicht so gut gehalten wie ihre Freundschaft mit June, jedoch ist es so als wären Claire und Danny nie getrennt gewesen, als sie sich das erste mal nach Jahren wieder begegnen. Zu Danny als Protagonisten muss ich noch dazu sagen, dass ich ihn anfangs echt gerne mochte und er mir total sympathisch war, sich meine Einstellung ihm gegenüber aber während des Lesens stark geändert hat. Obwohl die Autorin am Ende versucht zu erklären was in Danny vorgeht, hat sie es bei mir nicht geschafft mich davon zu überzeugen. Wenn wir gerade von den männlichen Protagonisten reden, muss ich Jamie erwähnen, anfangs verhasst und am Ende mein Lieblingscharakter aus dem ganzen Buch. Jamie ist einer von Claire´s Verflossenen, ihre erste große Liebe um genau zu sein, er hat ihr das Herz gebrochen, aber er hat sich verändert. Er war mein Held der Geschichte. Um euch zu zeigen, warum ich Jamie so mochte, führe ich jetzt zwei Zitate an:
»Warte nicht darauf, dass irgendjemand anders dich glücklich macht.« 
»…kein Typ der Welt ist es Wert, dass du wegen ihm deine Träume aufgibst. Keiner.«
So und nun zu Claire. Um eines gleich jetzt klar zu stellen, ich mochte Claire gar nicht. Sie ist über 30 Jahre alt, benimmt sich meiner Meinung nach aber eher wie eine pubertierende Jugendliche, für mich war sie zu unreif und ich konnte mich überhaupt nicht mit ihr identifizieren. Auch wenn die Autorin versucht hat, durch Tagebucheinträge, Claire´s Sichtweise besser darzustellen, konnte ich sie beim besten Willen nicht verstehen. Ich habe mir einfach mehr erwartet, vor allem da die Protagonistin einmal älter als gewöhnlich ist, jedoch wirkte sie trotz ihrer vielen Fehler, welche sie menschlich machen sollte, meines Erachten nach einfach unrealistisch und nicht ihrem Alter entsprechend. Claire will nicht alleine sein und braucht immer jemanden an ihrer Seite, ohne Freund kann sie nicht leben, um ihre Denkweise darzulegen folgt ein Zitat:
»Solange ich denken kann, habe ich lieber unter jemandem gelitten, als allein zu sein.«

Ich denke dieser Satz sagt alles. Ich habe gedacht Claire würde im Laufe des Buches lernen, dass sie sich selbst genügen sollte, dass sie lernt alleine zurecht zu kommen, dass sie endlich lernt, dass nur sie selbst etwas an ihrem Leben ändern kann. Leider konnte ich diese Entwicklung nicht erkennen, weswegen ich auch eher etwas enttäuscht von dem Buch bin.
Zur Geschichte an sich will ich nichts sagen, da es zu viel spoilern würde. Nur so viel: Ich hatte mehr New York feeling erwartet, leider hat man nur selten etwas von New York mitbekommen, da sich so ziemlich alle Handlungen im Knights Building abspielen, hin und wieder gibt es kleine Szenen, die einen daran erinnern, dass man ja eigentlich in New York ist. Trotz der vielen Kritikpunkte, die hauptsächlich wegen der Protagonistin aufgetauscht sind, ist das Buch nicht komplett schlecht. Der Schreibstil und Jamie haben es für mich dann am Ende noch retten können, auch Sarah, welche ja die Protagonistin von Band 2 ist, hat mir schon recht gut gefallen, sie ist hier und da mal kurz vorgekommen und ich freue mich sie im nächsten Band näher kennen zu lernen.

Zum Fazit: Empfehlen würde ich das Buch jenen, die etwas für zwischendurch suchen und nichts gegen eine Protagonistin haben, die nicht ihrem Alter entsprechend handelt. Der Schreibstil rettet vieles an der Geschichte und ist wirklich toll. 

Ich bewerte das Buch mit 3,5/5 Sternen. 



Gelesen habe ich das Buch übrigens mit der lieben Lena, auch sie hat zu dem Buch eine Rezension auf ihrem Blog veröffentlicht, schaut doch mal dort vorbei.


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